PRIVATE KRANKENVERISCHERUNG

GFV: Jeder Bürger darf bei der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) eintreten. Arbeitnehmer, welche ein Bruttoeinkommen bis 5062,50 Euro verdienen, sind automatisch gesetzlich versichert. Grundsätzlich können Freiberufler, Studenten, Beamte so wie Selbständige freiwillig der GKV beitreten.

PKV: AB einem monatlichen Bruttoeinkommen von 5062,50 Euro (60,750 EUR im Jahr) in der Versicherungspflichtgrenze 2019, können Arbeitnehmer einer PKV – Privaten Krankenversicherung, beitreten. Für Freiberufler, Selbständige, Beamte und Studenten gelten weiterhin die vom Einkommen unabhängigen vorgaben, sich privat zu versichern.

GFV: Für Ehepartner und dessen Kinder bis 25 Jahre (Bei besonderen Gegebenheiten auch älter) mit niedrigem Einkommen (450 Euro im Monat), sind kostenlos versichert.

PKV: Es findet eine selbständige Versicherung der Ehepartner und dessen Kindern statt. Bei Familien von Beamten gibt es gewisse Vorteile, von denen man profitieren kann.

GKV: Alle Leistungen, welche durch eine GKV erfolgen sind gesetzlich bestimmt und sind bei gewissen Aspekten weniger flexibel. Bei den Leistungen kann es zudem zu eingeschränkten Arzt- und Krankenhauswahl kommen. Auch muss man mit geringeren Erstattungen rechnen.
Zusatzleistungen wie zum Beispiel Kurse, Zuschüsse oder Bonusprogramme dürfen trotzdem angeboten werden.

PKV: Die Leistungen werden hierbei von dem Kunden selbst ausgewählt. Dies kann eine reine Grundversicherung oder ein rundumfassende Paket sein. Hierbei ist die Grundversicherung mit denen von der GKV zu vergleichen.  Sie haben hier aber die volle Initiative, wenn es um Arzt und Krankenhauswahl geht. Behandlungen durch den Chefarzt höchstpersönlich sind dann keine Seltenheit mehr.

GKV: Arbeitgeber sowie Arbeitnehmer teilen die Einzahlung des Beitrages auf. Das beinhaltet den Sockelbeitrag von 14,6% und auch die Kassenindividuellen Zusatzbeiträge. Im Jahr 2019 ist der Schnitt hierbei bei 0,9% des Bruttoeinkommens. Als Beamter oder Selbständig erwerbender bezahlt man hierbei aber den kompletten Beitrag. Der Mindestbeitrag muss bei niedrigem Einkommen von Studenten und freiwillig versicherten entrichtet werden.

Abgerechnet wird bei der GKV mit dem Sachleistungsprinzip. Der Leistungserbringer rechnet Behandlungskosten somit direkt über die Krankenkasse. Es muss hierbei auch nichts vorgeleistet werden.

PKV: Der Beitrag ist hierbei unabhängig. Dies hat zur Bedeutung, dass nicht nach Alter, Beruf und Zustand der Gesundheit berechnet wird, sondern einen fixen Betrag von bis zu maximal 352 Euro (Jahr 2019) durch den Arbeitgeber bezahlt wird. Durch günstige Beihilfetarife können hier besonders auch Beamte profitieren.

Bei der PKV erfolgt die Abrechnung primär immer über den Versicherten. Dabei wird Ihnen eine Rechnung ausgestellt, die Sie stets kontrollieren können und auch eigenständig bezahlen und bei der PKV einreichen. So erhalten Sie die Kosten rückerstattet. Wenn Sie stationär behandelt werden, wird das Krankenhaus direkt über die PKV abrechnen.

GKV: Verschiedene Krankenkassen bieten spezielle Wahltarife an, wo Sie einen Monatsbeitrag ganz erstattet bekommen, wenn innerhalb eines Vertragsjahres keine Leistungen beansprucht wurden.

PKV: Hierbei wird viel flexibler agiert. Je nach Anbieter, können Sie bis zu einem halben Jahr – also 6 Monate, an Beiträgen zurückerstattet bekommen. Auch hier gilt die Vorgabe, dass keine Leistungen beansprucht wurden.

GKV: Ein unterschied zur PKV sind hierbei die GKV Leistungen nicht garantiert. Die Kosten Beiträge steigen durch die stets ansteigenden Lebenserwartungen und die wachsenden Ausgaben im Gesundheitsfaktor an.

PKV: Rückstellungen werden durch die PKV gebildet, damit altersbedingte Kostenerhöhungen abgefedert werden können. Es kommt vor, dass Erhöhungen des Beitrags angewendet werden. Was man aber nicht zu erwarten hat, sind Kürzungen der Leistungsangebote.

GKV: Das Budget und die Leistungen sowie die Angebote werden ganz von dem Gesetzgeber geregelt. Ist das Budget völlig aufgebraucht, kommt es vor, dass die Ärzte und beteiligten kostenlose Arbeit verrichten müssen. Für Sie als versicherten besteht daher das Risiko, dass Leistungen gekürzt oder verschoben werden, zudem kann es zu Zurückhaltungen von teuren Medikamenten kommen.

PKV: Es wird keine konkrete Budgetierung vorgenommen. Die Garantie der Leistungserbringung ist daher völlig gegeben. Es wird also nicht vorkommen, dass wegen Mängel im Budget Leistungen gekürzt werden oder Medikamente zurückgehalten werden.

GKV: Die GKV ist geschützt in Ihrem gesetzlichen Geltungsbereich innerhalb der EU und anderen Ländern mit einem Sozialversicherungsabkommen.

PKV: Eine PKV hat einen automatischen Geltungsbereich in ganz Europa. Bei verschiedenen Modellen sogar weltweit.

GKV: Gekündigt kann bei einer GKV immer auf das Ende des übernächsten Monates unter der Voraussetzung, dass in eine PKV gewechselt wird. Damit der Wechsel gültig wird, muss ein Vertrag von mindestens 18 Monaten bei der neuen Versicherung unterschrieben werden.

Es lohnt sich einen Krankenkassen Vergleichsrechner zu benutzen, denn die Preise sind enorm unterschiedlich. Und je nach Krankenkasse besteht ein riesiges Sparpotential.

PKV: Es muss bis spätestens 3 Monate vor Ablauf des aktuellen Versicherungsjahres gekündigt werden. Beachten Sie die verschiedenen Differenzen vor einem Wechsel. Unter anderem auch, ob die Altersrückstellung mitgenommen wird oder nicht.  Auch welche Konditionen sich durch die Neuversicherung ergeben sollte man nicht ausser Acht lassen. Selbst bei Wechsel in eine GKV.

Gekündigt werden darf Ihnen dabei grundsätzlich nie. Es gelten dennoch Ausnahmen wie zum Beispiel Vertragsbruch durch Anzeigeverletzung oder Nichtbezahlung der monatlichen Beiträge.